Risikoinventur und -klassen
Grundsätzlich ähnliche Vorgehensweisen bei allen Risikoklassen
Die grundlegende Vorgehensweise in der Risikoinventur ist über die Risikoklassen ähnlich. So werden bei allen Risikoklassen Relevanzprüfung, Wesentlichkeitsbeurteilung für die verschiedenen Dimensionen und ggfs. eine Intra-Risikokonzentration bearbeitet.
Besonderheiten der einzelnen Risikoklassen und der Institute können berücksichtigt werden
Dennoch werden auch die Besonderheiten der jeweiligen Risikoklasse im Verfahren „Risikoinventur“ seitens der parcIT berücksichtigt und individuelle Abschlagsfaktoren für die verschiedenen Risikoklassen verwendet.
Fachkonzept Risikoinventur umfasst Kurzleitfaden
Das Fachkonzept „Risikoinventur“ der parcIT unterstützt die Institute bei der Durchführung der Risikoinventur. Es enthält einen Kurzleitfaden, der den Anwendenden für einen schnellen Einblick über die Konzeption unterstützt.
Umsetzung aktueller aufsichtsrechtlicher Anforderungen
In der Konzeption der Risikoinventur der parcIT werden alle aktuellen aufsichtsrechtlichen Anforderungen berücksichtigt und umgesetzt.
Betrachtung des Nachhaltigkeitsrisikos
Nachhaltigkeitsrisiken sind in der Risikoinventur gemäß AT 2.2 zu identifizieren, wobei die Auswirkungen von ESG-Risiken angemessen und explizit einzubeziehen sind. Die Umsetzung erfolgt im Verfahren „Risikoinventur“ der parcIT.
Vereinfachungsmöglichkeiten
Das Verfahren „Risikoinventur“ enthält Möglichkeiten für Vereinfachungen und Abkürzungen. Diese eignen sich vor allem für kleinere und nicht komplexe Banken.
Hoher Anteil an Automatisierung in der Dokumentations-Unterstützung
Die begleitende Dokumentations-Unterstützung führt die Banken strukturiert durch den Prozess der Risikoinventur. Viele Berechnungen sind in der Dokumentations-Unterstützung automatisiert.
Grundlegende Vorgehensweise in der Risikoinventur
Für jede als relevant eingestufte Risikoklasse ist eine Wesentlichkeitsbeurteilung durchzuführen. Die Wesentlichkeitsbeurteilung erfolgt je Risikoklasse in der Vermögens- und Ertragslage anhand spezifischer Kennzahlen.
Vermögenslage
Die Beurteilung des Einflusses auf die Vermögenslage knüpft an die ökonomische Perspektive der Risikotragfähigkeit (RTF) an. Zur Prüfung der Vermögenslage wird in jeder Risikoklasse auf die Risikoquantifizierungsverfahren aus der ökonomischen Perspektive zurückgegriffen. Für die quantitative Beurteilung der Wesentlichkeit in der Vermögenslage wird die risikoklassenspezifische Bezugsgröße dem Schwellenwert, z.B. prozentualer Anteil am ökonomischen Risikodeckungspotenzial (RDP), gegenübergestellt. Liegt die Bezugsgröße oberhalb des Schwellenwertes, so ist die Risikoklasse wesentlich.
Ertragslage
Die Beurteilung des Einflusses von Risiken auf die Ertragslage knüpft an die normative Perspektive der RTF an. Die quantitative Wesentlichkeitsbeurteilung in der Ertragslage berücksichtigt die Auswirkungen auf die GuV und damit die zukünftigen Eigenmittel. Auswirkungen auf die Kapitalforderung fließen ebenfalls in die Betrachtung mit ein. Analog zur Vermögenslage wird die risikoklassenspezifische Bezugsgröße auch in der Ertragslage einem Schwellenwert (z.B. prozentualer Anteil am Betriebsergebnis) gegenübergestellt.
Liquiditätslage
Die Prüfung der Auswirkungen der verschiedenen Risikoklassen auf die Liquiditätslage erfolgt gesondert im Rahmen der Wesentlichkeitsbeurteilung der Risikoklasse Zahlungsunfähigkeitsrisiko.
Qualitative Prüfung
Neben der quantitativen Prüfung wird auch eine qualitative Prüfung mit dem Konzept der parcIT unterstützt. Diese erfolgt anhand von Leitfragen. Die querschnittlichen Risikoklassen, wie zum Beispiel das Nachhaltigkeitsrisiko, werden mit Hilfe von Wirkungszusammenhängen in den jeweiligen Risikoklassen untersucht.
Beurteilung der Gesamtwürdigung
Am Ende der Prüfung der jeweiligen Risikoklasse erfolgt eine Beurteilung der Gesamtwürdigung, in der alle vorherigen Untersuchungen final betrachtet werden. Je Risikoklasse werden außerdem bei einer Wesentlichkeit Intra-Risikokonzentrationen untersucht. Zum Abschluss der Risikoinventur werden Inter- und Ertragskonzentrationen untersucht, was den letzten Schritt der Risikoinventur darstellt.